Hier könnt ihr unser neuestes Buch beziehen.
MEGA UNERHÖRT bekommen

MEGA UNERHÖRT hat keinen Verlag.
MEGA UNERHÖRT hat keine ISBN.
Deshalb könnt ihr unser Buch MEGA UNERHÖRT EXKLUSIV beziehen über:
- Schwarze Risse: geht beim Buchladen im Mehringhofkollektiv vorbei und fragt nach Adbusting. Oder Ihr ruft an, dann schicken sie es Euch auch zu. Oder so.
- … (more to be anounced later or not)
Außerdem gibt’s schicke Poster in A2. Auf Anfrage bei uns per Post oder bei unseren Veranstaltungen.

Bisherige Bücher
Bisher sind von uns erschienen:
- Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße (2019 | Selbstverlag)
- Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße (2020 | Unrast Verlag)
- Mega Unerhört! Adbusting gegen Polizei und Militär (2022 | Selbstverlag)
…und natürlich jede Menge Beiträge und Onlineveröffentlichungen, die wir hier irgendwann vielleicht mal ergänzen.
Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße (2020 | Unrast)

Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße. Mit einem Vorwort von Peter Nowak.
136 Seiten | 67 farbige Abbildungen | ISBN: ISBN: 978-3-89771-281-2
Kaufen (bei Unrast)
Im Jahr 2020 beschlossen wir, unsere Adbusting-Sammlung einem noch größeren Publikum zugänglich zu machen und unterschrieben bei Unrast. Wie sich wenige Stunden vor unserem Book release im März 2020 herausstellte, war das genau die richtige Entscheidung. Corona betrat die Bühne und killte unsere Veranstaltungspläne völlig. Wie unsere Terminliste vor 2020 zeigt, waren wir mit dem Buch im Selbstverlag richtig auf Tour. Die über 100 Veranstaltungen waren de facto unsere Vertriebsstruktur. Dank Unrast konnte unsere zweite Auflage (erweitert und komplett überarbeitet) dennoch ein breites Publikum finden.
26th Feb 21: Panel with Adbusters from Poland and Germany and their struggle against authority
On 26/02/2021 at 7 p.m., the Berlin Busters Social Club (BBSC) invites to an online event starring activists from Poland and Germany. A group of Poland-based feminists has been in the news last year after criticizing then Minister of Health, Łukasz Szumowski, with Adbustings displaying him as a hypocritical saint. They now face charges for an „especially serious case of theft“, for which the minimum sentence is 12 months. German police has unsuccessfully tried the same move with Adbusters in Germany in the past. Another activist from Poland is facing charges on blasphemy for creating stickers depicting the „Virgin Mary“ with a rainbow-colored halo. Both actions fit into larger protests defending LGBTQI* and women’s rights (especially the right to have an abortion) in Poland. Activists from Poland and Germany will share perspectives and highlight differences in their struggles in a shared panel discussion.
In June 2020, activists have hung posters criticizing then Polish Minister of Health, Łukasz Szumowski, into advertising display cases. Their adbustings were part of a feminist week of action. They display Łukasz as a hypocritical saint and call him out for his corruption: He had previously ordered the buying of uncertified masks for millions of zloty so that he and his friend could cash in on the pandemic. He has also been an active participant in the realization of the Polish abortion ban.
Shortly after, the homes of two allegedly involved activists have been searched by the police, accompanied by a television crew. They were put in jail for two days without being allowed to contact a lawyer. A lot of their personal belongings have been seized by the police. Now they are facing charges for an „especially serious“ case of theft, punished with at least 12 months of prison if found guilty.
German police has already tried this move back in 2019 (German and Polish law are surprisingly similar here, except that „especially serious“ cases of theft have only three months as the minimum penalty). This attempt of criminalization has been unsuccessful: The case has been closed by the public prosecution.
It remains to be seen whether Polish officials will act in the same way. There is currently a government crackdown on LGBTQI* and women’s rights in Poland, culminating in regions of Poland declaring themselves to be „LGBT-free zones“ and a near total ban of abortions.
The Catholic Church is very strong in Poland and the root cause for this discriminatory spirit. As such, Catholicism is an important subject to attack for activists in Poland. In 2019, an activist created stickers of the „Rainbow Madonna“, a motive in which the Virgin Mary and the Infant Jesus are depicted with halos in the colors of the rainbow flag. For this, the activist is facing blasphemy charges and still has to defend themselves in court to this day.
On the event, the invited activists will talk about means of fighting repression in Poland and Germany and try to find a perspective on transnational solidarity. The event will be held in English. We will hand out a list of difficult legal words and the like to all attendees. After the panel, there will be time for questions from you.
For more background information, check this blog post by the „Soligruppe plakativ“: https://plakativ.blackblogs.org/2021/02/01/anti-state-guerilla-communication-how-unauthorized-poster-art-reveals-authoritarian-tendencies/
When? Friday, 26th of February 2021 at 7 p.m. Where? Online:https://lecture.senfcall.de/ber-mg4-xq5-ugaDue to technical issues we've switched to a commercial platform: https://www.youtube.com/watch?v=jn89_93DLL0 Chat? Questions, discussion points etc. let us know here: https://kiwiirc.com/nextclient/irc.freenode.net/##bbsc
NEU: MEGAUnerhört!
book release: Dienstag 7.Februar 2023 | 20h | Mehringhöfe
„Mega Unerhört: Adbusting mit Polizei, Militär und Geheimdiensten“
Der Berlin Busters Social Club setzt nach seinem spektakulärem Debutwerk „Unerhört: Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ (2019) jetzt noch einen drauf. In Kooperation mit dem Buchladen Schwarze Risse findet der Book Release des neuen Werkes „Mega unerhört: Adbusting mit Polizei und Militär“ am Dienstag, den 7. Februar 2023 um 20h im Großen Saal in den Mehringhöfen statt.
Adbusting, das ist ein Kunstwort aus den englischen Begriffen „Advertising“ (Werbung) und „to bust“ (zerschlagen, sprengen, auffliegen lassen, veralbern). Damit beschreiben Street-Art-Künstlerinnen das politisch motivierte Verändern von Werbung. Tausende Beispiele von solchen Aktionen haben die Kommunikationsguerilla-Enthusiastinnen des Berlin Busters Social Club mittlerweile in ihren geheimen Archiven in den Tunneln tief unter der Hauptstadt gesammelt, kuratiert und manchmal ausgestellt oder als Buch veröffentlicht. Das Bewahren und Zeigen von Vergänglichem steht bei der Arbeit des Clubs im Vordergrund: „Adbustings sind ja doch ein recht flüchtiges Medium, das selten länger hält als eine Woche“, sagt Boris „Ad“ Buster, Mitglied des Clubs. Dazu stellt der Ex-Tennisstar klar: „Wir machen selber keine Aktionen, wir reden immer nur drüber.“
Das neue Buch
Der Berlin Busters Social Club verspricht Spektakuläres in der Ankündigung zum neu erscheinenden Buch „Mega Unerhört: Adbusting mit Polizei und Militär“: „Das Buch zeichnet mit vielen Hochglanz-Aktionsbildern nach, wie Adbustiungs ihren Weg vom Terrorabwehrzentrum und den DNA-Laboren der Polizei in vom Hauptstadtkulturfonds bezahlte Ausstellungen und Museen nahm“ erklärt Adbustian Bustewka, Comedian und Kühlschrankwart*in des Clubs. „Gab es 2018/19 noch Hausdurchsuchungen wegen Adbusting, so ist das Kapern von Werbevitrinen mit eignen Postern heute weitgehend entkriminalisiert.“
Entsetzen bei den Ordnungshüter*innen Das ist nicht unbemerkt geblieben: Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei dazu: „Kann nicht sein, dass das stärkste Mittel des Rechtsstaats gegen solche Perversion das Kunsturheberrecht ist.“ Und CDU-Generalsekretär Stefan Evers empörte sich gegenüber der Hauptstadtpresse: „Solche linksradikalen Aktionen zur Kunstform zu erklären, finde ich einfach irre.“ Die Geschichten und Mythen, wie es der Berliner Kommunikationsguerilla-Szene mit einer ungewöhnlichen Mischung aus rotzfrecher Öffentlichkeitsarbeit, parlamentarischen Anfragen und wilden Aktionen gelang, trotz Hausdurchsuchungen, Terrorabwehrzentrum und DNA-Analysen Adbusting weitgehend zu entkriminalisieren, bilden den Hauptteil des Buches.
Historische Forschungen Dank Material aus dem Bundesarchiv in Koblenz, aus dem Museum Berlin-Karlshorst und aus der Gedenkstätte Deutscher Widerstand gelang es dem Berlin Busters Social Club, eine Adbusting-Aktion der „Roten Kapelle“ aus dem Jahr 1943 zu rekonstruieren. „Gerade Polizei- und Gerichtsakten sind neben Tageszeitungen eine wichtige Fundgrube für unser Archiv“ freut sich Carolin Überklebdenstuss, Chef-Historiker*in im Berlin Busters Social Club über die Funde.
Kommunikationsguerilla und interaktive Werbevitrinen-Karte
Weitere Kapitel beschäftigen sich mit Kommunikationsguerilla-Aktionen im weiteren Sinne. Eines untersucht die Wirkung von ironischen Fake-Schreiben, ein weiteres betrachtet unautorisierte Umgestaltungen von Denkmälern. „Und für den Fall, dass wer den Schlüssel zu seiner Werbevitrine im Wohnzimmer oder im Vereinsheim verbummelt hat, haben wir anlässlich der Veröffentlichung des neuen Buches mit anderen Kollektiven gemeinsam im Internet eine interaktive Karte erstellt, in der man nachschauen kann, mit welchen im Baumarkt erhältlichen Rohrsteckschlüsseln die Werbevitrinen bei einem zu Hause nochmal aufgehen“ freut sich Boris „Ad“ Buster.
Großes Interesse
Das Debutwerk „Unerhört: Adbustung gegen die Gesamtscheiße“ veröffentlichte der Club 2019 zunächst im Selbstverlag: Ein voller Erfolg. Das Buch stieß auf so viel Interesse, dass der Berlin Busters Social Club 2019 fast 100 Veranstaltungen in Deutschland, Schweiz, Österreich und Frankreich durchführte. 2020 brachte der Unrast-Verlag eine editierte Auflage heraus. 2021 zeigte die Ausstellung „Werbepause-The Art of Subvertising“ im Kunstraum Kreuzberg Exponate aus der Sammlung des Clubs. Zum Entsetzen der CDU förderte der Hauptstadtkulturfonds dies mit 75.000 Euro.
Internationale Veranstaltungs-Tournee
Und wie geht es für den Club nun weiter? „Erstmal lassen wir es beim book release in den Mehringhöfen ordentlich krachen“ sagt Boris Buster: „Und dann gehts international auf Veranstaltungs-Tournee“. Termine in Göttingen, Wien und Graz seien schon gebucht. „Und es werden sicher noch mehr!“
Wir danken der Bertha-von-Suttner-Stiftung und der DFG-VK für die Unterstützung!

Was?
book release „Mega Unerhört: Adbusting mit Polizei, Militär und Geheimdiensten“
Wann? Di. 7.2.2023 um 20h
Wo? Großer Saal in den Mehringhöfen, Gneisenaustraße 2a, 2. Stock
Barrierefreiheit? Leider ist der Große Saal nur über Treppen erreichbar.
Weitere Buchpräsentationen:
Do. 9.2.2023 Göttingen Fr. 10.2.2023 Berlin, ZGK
Do, 16.2.2023 Wien
Fr. 17.2.2023 Graz
Mehr Infos:
bbsc.blackblogs.org
Kontakt
bbsc@riseup.net
Die Karte:
adbustingschluesseldienst.noblogs.org
Interview Relotius
Exklusivinterview von Claas Relotius mit dem Berlin Busters Social Club
Aktionskunst ist hip und pop. Passend zum Trend hat der Berlin Busters Social Club nun das Buch “Unerhört. Adbusting gegen die Gesamtscheiße” veröffentlicht. Das Buch zeigt linksradikale Adbusting der letzten Jahre größtenteils aus Berlin. Dabei gehen sie über Konsumkritik weit hinaus. In den vermittelnden Texten wird explizit Wert auf Kapitalismuskritik gelegt. Der Berlin Busters Social Club hat sich mit dem preisgekrönten Spiegel-Reporter Claas Relotius für ein Exclusive-Interview getroffen, um darzustellen, was sie mit ihrem Projekt bewirken wollen. Leider verhinderten die aktuellen Ereignisse, dass der Spiegel es druckt, deshalb sei es hier auf Indymedia veröffentlicht.
Unterwegs im Land der Kommunikationsguerilla
Tief in den unendlichen Weiten Berlin-Neukölls bin ich zum Interview mit Kollektivangehörigen des Berlin Buster Social Clubs verabredet. Doch dafür muss ich den weiten Weg vom Spiegel-Hauptstadt-Büro in den wildesten Stadtteil Berlins hinter mich bringen. Wie es in dem als “rechtsfreien Raum” bekannten Norden Neuköllns zugeht, sieht man gleich am Ortseingang am Hermannplatz. Unter das grüne Ortsschild mit der Aufschrift “Neukölln” haben Unbekannte ein weiteres Schild befestigt. Dort steht: “AfD Stay out!” Das Nazi-Mobbing scheint zu funktionieren: Die Gegend um den Hermannplatz ist eines der ganz wenigen Flecken in der deutschen Republik, wo Hitlers selbsternannte Nachfahren die 5%-Hürde reißen.
Durchs Gefahrengebiet
Um den Ort der Verabredung zu erreichen, muss ich derweil sogar den Mut aufbringen, an der berüchtigten Rütli-Schule vorbeizugehen. Einige der Gründschüler*innen, die schubsend und boxend an mir vorbeilaufen, sehen auch echt gefährlich aus. Kein Wunder, dass die Berliner Polizei den ganzen Kiez zum “Gefahrengebiet” erklärt hat. Zum Glück erreiche ich mein Ziel, einen szenigen Schuppen in der Mitte der Weserstraße lebend und ohne Überfall.
Der Berlin Busters Social Club
Dort heißt es erstmal warten. Denn unsere Verabredung ist offensichtlich noch nicht da. Gerade, als ich frustriert gehen will und darüber nachdenke, ob ich das Interview nicht einfach komplett erfinde, treten zwei Personen auf mich zu. Die beiden tragen alberne Pappmasken vor den Gesichtern. Die eine zeigt das Gesicht von Boris Becker. Die andere hat mit etwas Fantasie Ähnlichkeit mit Caroline Kebekus. Ansonsten tragen sie schwarze Windbreaker, Kapuzenpullover und Trekkinghosen mit vielen Taschen, die vollgestopft sind, wie man an den deutlichen Ausbeulungen erkennt. Einer von beiden hat weiße Tennissocken an, was wohl eine Anspielung auf die Tennislegende Becker sein soll, aber nicht so recht zum eher martialischen Gesamteindruck passen will. Die Inszenierung im krassen Streetfighter-Look wird außerdem leicht gestört durch die lackierten Glitzer-Fingernägel.
Boris Ad-Buster und Caroline Überklebestuss
„Bist Du der Claas?“ spricht mich der eine an. „Wir sind Boris Ad-Buster und Carolin Überklebestuss vom Berlin Busters Social Club“. Die beiden bitten mich, mit mitgebrachten bunten Aufklebern meine Handykamera zu überkleben. Erst dann nehmen sie die albernen Masken ab. Darunter kommen zwei grinsende Gesichter von Mitzwanziger*innen zum Vorschein. Na toll, denke ich, das ist alles so skurril und klischeehaft, damit gewinne ich garantiert keinen Preis… Aber weil die beiden sich sofort zwei gerstehaltige Kaltgetränke bestellen und mich mehr als nur unterschwellig nötigen, das Bier als Spesen bei der Redaktion abzurechnen, stelle ich zum Einstieg die Frage, die Journalist*innnen immer am meisten interessiert:
Sind das eure echten Namen?
Boris Ad-Buster: Wieso? Ist was mit den Namen nicht in Ordnung?
Carolin Überklebestuss: Adbustian Bustewka, Bonny Buster, Sonja Brünzels und Buster Keaton machen auch bei uns mit.
Boris: Wir haben auch überlegt, uns The Mighty Mighty AdBustones zu nennen (In Richtung Carolin) Hab ich dir doch gesagt, dass der Name besser wäre!
Na gut. Dann erzählt mal: Was ist der Berlin Busters Social Club?
Boris: Wir sind Enthusiast*innen. Wir begeistern uns für Kommunikationsguerilla aller Art. Wir sammeln Geschichten und Stories von schönen gelungenen Aktionen. Über die Jahre ist da einiges zusammengekommen. Wir haben uns entschlossen mit „Unerhört – Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ ein Best of herauszugeben. Wir hoffen, die Aktionsform bekannter zu machen und rufen zum Nachmachen auf. Deswegen haben wir auch noch eine Anleitung zum Selbermachen beigefügt. Die ist natürlich nur für das Adbusten im eigenen Wohnzimmer oder Vereinsheim gedacht. Privatgebrauch sozusagen.
Carolin: Das meinen wir übrigens ernst. Wir machen nie Aktionen, wir reden nur drüber. Und wenn doch dann im Wohnzimmer oder im Vereinsheim. Das teilen wir uns mit den Feministischen Brieftaubenfreund*innen Graefekiez und den Freund*innen der Philatelie Bergmannstraße u. U. e.V. von 1911. Die würden wir ja mit reinziehen, wenn wir jetzt zu Straftaten im öffentlichen Raum aufrufen würden. Wir wollen doch weiter auf deren jährlicher Briefmarkentauschbörse unsere schönsten Geschichten ausstellen.
Was wollt ihr mit eurem Buch erreichen?
Carolin: Der öffentliche Raum ist seit der griechischen Agora ein Forum für den öffentlichen Meinungsaustausch. Im Kapitalismus sind gesellschaftliche Ressourcen wie der Zugang zum öffentlichen Raum und dem gesellschaftlichen Diskurs jedoch nicht gleichberechtigt für alle zugänglich und zudem der Verwertungslogik unterworfen. Adbusting ist da eine Möglichkeit zumindest punktuell die herrschenden Regeln des Zuganges zum öffentlichen Raum zu brechen.
Mit dem Adbusting kann man sichtbar machen und umkehren, wer im öffentlichen Raum eine Sprecher*innenposition einnehmen kann und wer nicht. Dies findet zwar zunächst nur auf einer symbolischen Ebene statt, zeigt aber auf, dass man die Art und Weise, wie unsere Welt geregelt ist, auch ganz anders organisieren könnte: Nämlich emanzipatorischer und herrschaftsfreier.
Boris: Und wir wollen Arschlöcher ärgern und Spaß haben. Und jede Menge Kohle mit dem Buch machen. Eine 10.000er Auflage: Da hab ich gleich mal meinen Job als Ex-Tennisprofi gekündigt.
Carolin: Hinzu kommt, dass die Werbedinger in Berlin fast an jeder Ecke, also auch vor jeder semi-wichtigen Hütte stehen. Man kann da also sehr elegant den wichtigen Leuten dieser Welt via Werbevitrine die eigene Meinung vor die Haustür stellen.
Was ist das Besondere an eurem Buch?
Carolin: Wir waren mal beim ZPS. Aber ich bin allergisch gegen das Altöl, dass die sich immer ins Gesicht schmieren. Dann waren wir bei Berlin Werbefrei. Sonja und Bonny haben zu viel über die Sozis gelästert und sind deshalb raus geflogen. Dann waren wir beim Peng-Kollektiv. Aber da war die Planstelle des größenwahnsinnigen Verrückten schon besetzt und deshalb kein Platz mehr für Boris. Nur den Buster Keaton, den mochten immer irgendwie alle.
Boris: Auf diesen scheißteuren, inhaltlich latent braven, weil von externen Geldgeber*innen abhängigen Hochglanzaktivismus hatten wir auf Dauer keine Lust. De facto scheitert da ’ne Aktion, wird aber hinterher als Erfolg verkauft. Ein solcher Umgang mit dem hohen Gut der Glaubwürdigkeit ist mit uns nicht drinne. Und die selbst darstellerische Art dieser selbsternannten Aktionskunstkollektive nervt! (Carolin kann sich ein Lachen kaum verkneifen). Da haben wir beschlossen, was Eigenes zu gründen.
Carolin: Seitdem sammeln wir Geschichten von Kommunikationsguerilla-Aktionen, die ohne viel Geld und mit Bordmitteln, die es in jeder linken WG ääh Taubenzüchter*innenvereinsheim gibt, auskommen. Und auch inhaltlich haben wir uns immer weiterentwickelt. Auf strukturell antisemitische Verschwörungstheorien á la “Die Werbung manipuliert uns alle” hatten wir irgendwann kein Bock mehr. Das machen wir auch im Buch deutlich. Wir bemühen uns, beim Diskurs zum Thema Werbung eine explizit kapitalismuskritische Position einzunehmen. Ob das gelungen ist, mögen die Leser*innen beurteilen…
Boris: Darüber hinaus haben wir Aktionsfotos veröffentlicht, die die Sagbarkeitsfelder, was linksliberale Bildungsbürger*innentum als gut und wünschenswert betrachten, deutlich verlassen. Wir zeigen nicht nur Adbustings, die sexistische oder rassistische Diskurse in der Gesellschaft sichtbar machen. Wir zeigen Adbustings zur Einheitsfeier, die netten Nationalismus kritisieren. Wir haben Bilder von Aktionen mit Polizeiwerbung, die auch demokratische Herrschaft kritisieren. Im Buch sind Bilder von Adbusting zur Bundeswehr, die die neo-imperialistische deutsche Außenpolitik, die auch von Grünen mitgetragen wird, grundsätzlich in Frage stellen. Auch die doppelte Kritik an rassistischer Spendenwerbung wird bei den linksliberalen Fans von Peng&Co. nicht gut ankommen.
Ihr gebt euer Buch ja im Selbstverlag heraus. Habt ihr keinen Verlag gefunden?
Boris: Und unsere Kumpelz von den Feministischen Taubenfreund*innen sagen, dass man Kunst nicht kommerzialisieren darf. Auch deshalb haben wir uns für den Selbstverlag entschieden.
Carolin: Eigentlich finden wir diese Phrase ganz schön dumm. Schließlich muss es darum gehen, das alle Menschen ein selbstbestimmtes Leben abseits von Verwertungszwängen führen können. Und nicht nur ein paar privilegierte Künstler*innen. Aber die pathetische scheinbar kämpferische Phrase darf halt in keinen Interview mit Aktionskünstler*innen fehlen. Wir fügen uns sozialen Erwartungshaltungen des Genres, also sagen wir das hier auch.
Boris: Wir haben nicht den Eindruck, dass in der deutschen Verlagslandschaft Interesse an empowernden Aktionsbüchern besteht, die über die langweiligen Ratschläge eines ständig zwischen seinen Unis in Flensburg, St. Gallen und Atlanta hin und her jettenden selbsternannten Klimaschutz-Professors wie Harald Welzer hinausgehen. Die hätten den ständigen unterschwelligen Aufruf zu Straftaten und die Anleitung zum Vitrinen öffnen sicher nicht gut gefunden.
Wie habt ihr das Buch finanziert? Das war doch sicher teuer?
Carolin: Für die Finanzierung haben wir eine super moderne Crowdfunding-Kampagne gestartet, so wie Campact. Leider hat das nicht so viel gebracht. Linke haben halt keine Asche. Also haben wir uns das mit der Goldmünze ausgedacht. Aber wir waren dann ein bisschen zu oft Bier trinken.
Boris: Das ist bei uns so eine Art Kreativ-Maßnahme, deshalb war die Kohle schnell wieder weg.
Carolin: Deshalb drehen wir wie alle Autonomen Gruppen Tourist*innen auf Straßenfesten selbstgemachten Schnaps an. Möchtest Du mal unsere Kreation „Rote Hilfe“ probieren? Zufälligerweise haben wir ’ne Flasche dabei.
Boris wühlt in seinen Taschen, findet dort drei kleine Schnapsbecher aus Aluminium. Er stellt sie vor Carolin ab. Dieser schenkt sofort randvoll mit roter Flüssigkeit ein. Angesichts des Getränke-Picknics fühle ich mich an die 80er erinnert. Die Wände sind voll mit linksradikalen Propaganda-Plakaten, Bier gibt’s nur in der Flasche und die Beleuchtung schummrig. Man hat die Wahl zwischen „Sterni“ und „1312“. Zu dem 80er-Feeling passt auch die Musik, denn die Youtube-DJane spielt schon zum zweiten mal den Soundtrack von Ghostbusters aus schäpperigen Boxen. Ich bin versucht, immer wenn der Refrain kommt, mitzusummen und “Whom yo gotta call? Adbusters!” zu murmeln. Als ich den Schnaps probiere, bemerke ich, dass in dem Zeug vermutlich ein Tonne Chili und eine Wagenladung Tabasco untergemischt ist. Den beiden scheint es nichts auszumachen. Als ich mein Glas absetze klimpert Boris mit einer Spardose und nötigt mich, Geld in den Schlitz zu stopfen. Natürlich gleich dreimal. Was mich auf die nächste Frage bringt…
Was passiert mit den Einnahmen aus dem Buch?
Boris: Wir geben das Buch gegen 10-20 Euro Spende bei unseren Veranstaltungen ab. Wenn Leute versprechen, dass sie Adbusting und Kommunikationsguerilla bei sich im Wohnzimmer selbst ausprobieren, haben wir auch nichts dagegen, wenn die Bücher geklaut werden. Wenn’s überhaupt ein Plus am Ende geben wird, machen wir erst mal ordentlich Kreativ-Maßnahmen. Und wenn dann noch Kohle über ist, stecken wir das in unseren Antirepressions-Schutzfond und in neue Aktionen.
Carolin: Aber natürlich nur im Vereinsheim oder im Wohnzimmer.
Wie geht’s weiter?
Carolin: Als nächstes machen wir eine große Rundreise, um das Buch vorzustellen. Ladet uns ein! Wir wollen die Aktionsform Adbusting noch bekannter machen.
Boris: Und wir organisieren bald den Europe Busters Social Club, ein internationales Treffen von Adbusters und anderen Kommunikationsguerilla-Künstler*innen hier in Berlin. Das wird das ganz große Ding.
Carolin und Boris war wichtig, dass ich die letzten Sätze genauso wieder gebe. Ich tue ihnen den Gefallen, die zwei sind mir auf gewisse Weise sympathisch. Den Szene-Diskurs voller spießiger Ernsthaftigkeit scheinen die Zwei lange hinter sich gelassen zu haben, ohne dabei politische Standpunkte einzubüßen. Ob ihr überzogenes Gehabe selbst eine Stichelei gegen den Rest der Kommunikationsguerilla-Szene ist, will ich noch wissen. Einstimmig antworten die beiden mit einem tiefen Neeein! und ich sehe meinen Verdacht bestätigt. Was von ihrem Gerede nun wahr und was gelogen ist – das sollen jetzt andere beurteilen. Ich ertappe mich beim dritten, vierten und fünften Bier mit Roter Hilfe. Jedes Mal klimpern die beiden wieder mit ihrer Spardose. Weit nach 4 Uhr wanke ich alleine aus der Bar. Die beiden sind noch mitten beim kreativen Brainstormen. Zum Glück fahren Busse und Bahnen schon wieder. Sonst müsste ich wieder durchs Gefahrengebiet und mich den Berliner Cops und ihren angeblich “verdachtsunabhängigen” Kontrollen aussetzen…
Termine
Hier findet ihr Termine aktueller und vergangener (chronologisch) Veranstaltungen von uns. Einige haben wir bestimmt vergessen.
Wenn ihr uns spannend findet, kommen wir vielleicht auch bei Euch vorbei:
bbsc [ätt] riseup [punkt] net
17.6. 2022 – 21.8.2022: Mutige Adbusting-Ausstellung im Kunstraum Kreuzberg, Berlin
Adbusting: So nennen es Aktivist*innen, wenn sie Werbeplakaten mit Farbe oder Aufklebern einen neuen Sinn geben, sodass diese politische Botschaften verkünden. Mit solchen Kunstwerken füllt der Kunstraum Kreuzberg nun eine ganze Ausstellung. „Werbepause: The Art of Subvertising“ startet am Freitag, den 17. Juni 2022. Mit dabei: Kunstwerke, derentwegen die Berliner Polizei Hausdurchsuchungen und DNA-Analysen veranstaltete. Auch der Berliner Verfassungsschutz meldete 2018/19 drei Adbusting-Aktionen ans Terrorabwehrzentrum GETZ. „Wir danken Stéphane Bauer, dem Leiter des Kunstraums Kreuzberg, dass er eine so mutige und politische Ausstellung möglich macht und nicht vor möglichen Konsequenzen zurückschreckt“, sagt Boris Buster vom Berlin Buster’s Social Club. „Die Ausstellung ist ein wichtiger Beitrag zur Verteidigung der Kunst- und Meinungsfreiheit gegen staatliche Übergriffe.“
Über 50 Künstler*innen aus ganz Europa
Die mit 75.000 Euro vom Hauptstadt-Kulturfonds geförderte Ausstellung versammelt Werke von über 50 Künstler*innen aus ganz Europa. Für die Werke aus Berlin und Deutschland ist der Berlin Buster’s Social Club verantwortlich. Auf einer Ausstellungswand versammeln sie ein Original und 10 Fotografien von Adbustings, die sich mit Werbung der Polizei oder des Militärs auseinandersetzen. Ein Blick in den aktuell im Fischer-Verlag erschienen Grundrechte-Report 2022 zeigt: Jedes der Plakate zog Hausdurchsuchungen, DNA-Analysen, Meldungen ans Terrorabwehrzentrum GETZ, Einträge im Bundesverfassungsschutzbericht oder absurde Ermittlungen mit Paragrafen wie „Störpropaganda gegen die Bundeswehr“ oder „Erschleichen von Leistungen“ nach sich. Über eines der gezeigten Plakate ärgerte sich sogar Innenminister Horst Seehofer so sehr, dass er persönlich Anzeige wegen „Verfassungsfeindlicher Verunglimpfung der Regierung“ erstattete.
„Wir sind der Meinung, dass eine Ausstellung über politische Kunst in Berlin auch politische Kämpfe in Berlin abbilden muss“, sagt Boris Buster. Deshalb habe der Club gezielt Werke aus seinem Archiv ausgesucht, gegen die die Polizei oder die Geheimdienste vorgegangen seien. „Traurig aber wahr: Deutsche Polizist*innen und Geheimdienste jagen lieber Plakatkünstler*innen statt Terrorist*innen.“
Tiefer Blick in die Historie des Adbusting
Darüber hinaus trägt der Berlin Buster’s Social Club einen außergewöhnlichen Teil der Ausstellung bei. „Wir haben tief gekramt im Archiv und einiges von historischem Wert gefunden“, sagt Boris Buster. Der Club zeigt anhand von Zeitungsartikeln, dass Adbusting mit Wahlplakaten bereits in den 1920ern ein Massenphänomen war. Auch Widerstandsgruppen im Nationalsozialismus bedienten sich der Aktionsform. Der Berlin Buster’s Social Club rekonstruierte mit Fundstücken aus dem Bundesarchiv in Koblenz und dem Deutsch-Russischen Museum eine Adbusting-Aktion der „Roten Kapelle“ aus dem Jahr 1942 gegen die NSDAP-Propaganda-Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“.
Außerdem zeigt der Berlin Buster’s Social Club Gestapo-Akten aus der Gedenkstätte Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide, die Adbusting-Aktionen im besetzten Polen und den besetzten Niederlanden gegen die Rekrutierung von Zwangsarbeiter*innen dokumentieren. Auch gefälschte Zeitungen verwendete z. B. bereits der belgische Widerstand im Jahr 1943, wie ausgestellte Fundstücke aus dem Archiv des Berlin Busters Social Clubs zeigen.
„Während die gängigen historischen Abhandlungen die Geschichte des Adbustings bestenfalls bei den Situationist*innen beginnen lassen, und die Aktionsform fälschlicherweise als den ganz heißen Scheiß darstellen, um vor allem zeitgenössische Werke befreundeter Künstler*innen zu promoten, zeigen wir, dass es Adbusting und Subvertising schon ewig gibt“, sagt Boris Buster.
Schlüssel für Werbevitrinen aus dem Snack-Automat
Wer nach der Ausstellung Lust bekommen hat, auch mal Thema im Terrorabwehrzentrum GETZ zu sein oder ein Werk zum Bundesverfassungsschutzbericht beizutragen, findet in der Ausstellung alles Notwendige. Die Ausstellungsmacher*innen funktionierten einen Verkaufsautomaten kurzerhand um. Statt Süßigkeiten oder Getränken stellt dieser nun Rohrsteckschlüssel und als „Unsichtbarkeitsmäntel“ bezeichnete Hochsichtbarkeitswesten zur Verfügung.
„Wir freuen uns sehr, dass die Verantwortlichen beim Kunstraum Kreuzberg den Mut haben, unsere Exponate zu zeigen und auch solch praktische Hilfestellung wie die Bereitstellung der Rohrsteckschlüssel erlauben“, sagt Boris Buster: „Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Politische Kunst muss politisch sein. Wir dürfen uns nicht wegducken vor Terrorabwehrzentrum, Geheimdienst, DNA-Analysen und Hausdurchsuchungen. Wir freuen uns, dass Stéphane und seine Leute das auch so sehen und mit der Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung der Kunst- und Meinungsfreiheit leisten.“
Die Ausstellung:
Die Ausstellung „Werbepause. The Art of Subvertising“ wird am Freitag, den 17. Juni mit einem feierlichen Programm vom 17:00 bis 22:00 eröffnet. Vom Berlin Buster’s Social Club werden die Künstler*innen Boris Buster und Adbustian Bustewka anwesend und für Interviews ansprechbar sein. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. August 2022 Sonntags bis mittwochs, jeweils 10 bis 20 Uhr und Donnerstags bis Samstags, jeweils 10 bis 22 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos.
Berlin Buster’s Social Club
Der Berlin Buster’s Social Club sammelt, archiviert und kuratiert Geschichten, Legenden und Mythen aus dem Bereich der Kommunikationsguerilla. 2019 zeigte der Berlin Buster’s Social Club die Highlights seines Adbusting-Archivs in drei Ausstellungen und über 100 Veranstaltungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2020 erschien im Unrast-Verlag Münster das Buch „Unerhört: Adbusting gegen die Gesamtscheiße“. Aktuell ist eine Auswahl ihrer Sammlung in der Ausstellung „Werbepause. The Art of Subvertising“ zu sehen.
Mehr Infos zur Ausstellung „Werbepause. The Art of Subvertising“:
https://www.kunstraumkreuzberg.de/programm/werbepause-the-art-of-subvertising/
Mehr Infos zum Berlin Busters Social Club:
https://bbsc.blackblogs.org
Gutmann, Andreas: Adbusting: Mit Strafverfolgung gegen die Kommunikationsguerilla. In: Grundrechte-Report 2022, Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main, S. 65ff.
http://www.grundrechte-report.de/2022/inhalt/
Adbusting: Worte als politische Maßnahme. Vortrag und Diskussion (Zoom)
16.12.2021, 19:00 Uhr
Adbusting ist eine Form der Straßenkunst. Dabei werden Werbeplakate mit Farbe, Papier und Kleister so verändert, dass die Botschaft bis zur Kenntlichkeit entstellt wird. Im Workshop reden wir darüber, was Werbung eigentlich ist, und wie Werbung gesellschaftliche Vorstellungen abbildet.
Ob nur ein verändertes Wort oder ein großer Eingriff in die Bilderwelt: Wir zeigen verschiedene Beispiele seit 69 n. Chr.
Und warum haben veränderte Werbeposter so viel gesellschaftlichen Sprengstoff, dass sich sogar das Terrorabwehrzentrum damit beschäftigt? Gemeinsam wollen wir diskutieren, ob diese Aktionsform für eine emanzipatorische Praxis geeignet ist oder doch nur die Sehgewohnheiten der Werbebranche reproduziert.
Ablauf der Veranstaltung
1. Vorstellung, Erwartungshaltungen
2. Was ist Werbung?
3. Gesellschaftliche Diskurse am Beispiel von Adbusting
4. Geschichte: Adbusting im Widerstand gegen den Faschismus 1933-45
5. Kontroverse Beispiele und Analyse der Bilder
6. Wirkung?
7. Feedback
Die Veranstaltung wird durchgeführt von Berlin Busters Social Club in Kooperation mit der Galerie neurotitan / Re-programme
Zugangsdaten werden per Mail zugesendet.
Anmeldung unter thalheim@neurotitan.de
Die Teilnahme ist kostenfrei
Online: 26.02.21 – Podiusmdiskussion über Repression gegen Adbuster*innen in PL und D
Nachdem wir von den Repressionen gegen Adbuster*innen in PL gehört hatten, waren wir einerseits von der Heftigkeit überrascht (2 Tage Untersuchungsknast wegen Postern), entdeckten aber auch einige Parallelen zur Repressionsversuchen deutscher Behörden. Wir moderieren das Podium mit den polnischen Aktivist*innen und Leuten von der Soligruppe plakativ. Warum all die staatliche Aufregung (gibt Bilder!)? Wie kann man sich wehren? Was kann das geneigte Publikum tun?
Freitag, 26. Februar 2021 | 19 Uhr bis ca. 21 Uhr | wird aus naheliegenden Gründen auf Englisch stattfinden | Ausführliche Veranstaltungsbewerbung: https://bbsc.blackblogs.org/online-event-adbusters-in-poland-and-germany-and-their-struggle-against-authority/ Direktlink zur Onlinekonferenz: https://www.youtube.com/watch?v=jn89_93DLL0
Freiburg/Breisgau: 23.-25.10.20 – Anarchistische Buchmesse
Wir haben die Ehre und gastieren mit zwei Veranstaltungen auf der (Nachholung der) Anarchistischen Buchmesse in linksunten der Republik. Einerseits haben wir unseren Komminikationsguerilla-interaktiv Workshop dabei. Andererseits hat sich unsere Geschichtsabteilung jede Menge Wissen über Adbustings& Kommunikationsguerilla als Tool des historischen Antifaschismus‘ angeeignet. Da sisch die Slots bestimmt nochmal ändern, schaut am Besten hier auf der Messe-Seite nach.
Freitag, 23. Oktober 20 – Sonntag, 25. Oktober 20 | jeweils mehr oder weniger ganztägig Messe, unsere zwei Workshops sind jeweils 2h lang
https://buchmessefreiburg.blackblogs.org/programm-2020/
Hamburg/ online: 17.-18.09.2020 – Interdisziplinäre Tagung Reclaim!
Auf der Tagung „Reclaim! Postmigrantische Diskurse der Aneignung“ verteilen wir unseren Senf auf dem eher wissenschaftlich orientierten Podium „Kunst, Literatur und Stadtraum“: Marxismus, Adbusting und Denkmäler sind die drei Stichworte unseres Auftritts.
Wir werden vermutlich hinfahren, das geneigte Publikum soll sich nach bisheriger Planung am digitalen Endgerät zuschalten. Den Link gibt’s später auf den Seiten der reclaim-Konferenz.
Donnerstag , 17. September 2020 | 10.10 – 11.15 Uhr
https://reclaim-conference.com/programm/
Berlin: 03.08.20 – Nachholtermin BOOK RELEASE
Im März 2020 erschien die 2. Auflage des Buches „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ völlig überarbeitet im Unrast Verlag. Da uns und ziemlich vielen anderen ja bekanntermaßen was dazwischen gekommen ist, mussten wir den ursprünglichen Termin für den BOOK RELEASE am 13. März absagen.
Nun wagen wir gemeinsam mit dem Buchladen Schwarze Risse den Neustart. Am 03. August Uhr holen wir um 20 Uhr unsere Show im Innenhof vorm Buchladen als Open-Air Veranstaltung nach.
Bitte tragt eine Mund-Nasen Bedeckung während der Veranstaltung. Clownsnasen mitbringen wär darüber hinaus auch nett.
Montag, 03. August 2020 | 20.00 Uhr | Open Air vor dem Buchladen Schwarze Risse in den Mehringhöfen
Berlin: 11.07.20 – Workshop mit der BUNDjugend Adbusting (II)
Adbusting: Worte als politische Maßnahme
Wer weiß wie Werbung funktioniert, kann dies nutzen, um die Tricks zu enttarnen und eigene Inhalte zu verbreiten. Bei diesem zweiteiligen Seminar beschäftigen wir uns erst mit Beispielen der Kommunikationsguerilla allgemein. Beim zweiten Seminar lernen wir Werbung zu verstehen und künstlerisch so zu verändern, dass sie zum Denken anregt.
Samstag, 11. Juli 2020 | 15.30 – 19.30 Uhr
Haus der Statistik (Karl-Marx-Allee 1, 10178 Berlin direkt am Alexanderplatz)
https://www.bundjugend-berlin.de/termin/kommunikationsguerilla/
Berlin: 04.07.20 – Workshop mit der BUNDjugend Kommunikationsguerilla (I)
Wer weiß wie Werbung funktioniert, kann dies nutzen, um die Tricks zu enttarnen und eigene Inhalte zu verbreiten. Bei diesem zweiteiligen Seminar beschäftigen wir uns erst mit Beispielen der Kommunikationsguerilla allgemein. Beim zweiten Seminar lernen wir Werbung zu verstehen und künstlerisch so zu verändern, dass sie zum Denken anregt.
Samstag, 04. Juli 2020 | 15.30 – 19.30 Uhr
Haus der Statistik (Karl-Marx-Allee 1, 10178 Berlin direkt am Alexanderplatz)
https://www.bundjugend-berlin.de/termin/kommunikationsguerilla/
abgesagt! Berlin: 20.03.20 – Workshop Kommunikationsguerilla in der Linken
Medienakademie
Freitag, 20. März 2020 | 14:00 Uhr
Workshop Kommunikationsguerilla: Subersive Politik leicht gemacht mit dem Berlin Busters Social Club
Franz-Mehring Haus, Franz-Mehring-Platz 1, Berlin
https://www.linkemedienakademie.de/seminare/kommunikationsguerilla/
abgesagt! Berlin: 13.03.20 – book release die zweite Runde
Freitag, 13.03.20 | 20 Uhr
Sind ja mittlerweile bei Unrast. Also gibts eine neue Show. Mit Performance mit Geheimdiensten und ganz viel realer Fiktion. Kostenlos, um mitbringen von Clownsnasen wird gebeten.
http://schwarzerisse.de/book-release-unerhoert-adbusting-gegen-die-gesamtscheisse
Berlin: 07.02.20 – Workshop Militär und Kreativer Protest
Freitag, 7. Februar 2020 | 20:00 Uhr
Der Berlin Busters Social Club zeigt, wie es konkret aussehen kann, dass Militär in der Öffentlichkeit mit kreativen Protest zu konfrontieren.
Hausprojekt Burge, Burgemeisterstr. 17, Berlin
https://amab.blackblogs.org/2020/01/25/7-9-februar-wochenend-seminar-kreativer-protest-und-militaer/
Mühlheim: 30.01.20 – Workshop Adbusting: Veränderte Werbung als Gesellschaftskritik?
Donnerstag, 30. Januar 2020 | 19:00 Uhr
Workshop Adbusting: Veränderte Werbung als Gesellschaftskritik mit dem Berlin Busters Social Club und ganz viel Schleichwerbung fürs Buch.
AZ Mühlheim, Auerstraße 51 45468 Mülheim an der Ruhr
http://www.az-muelheim.de/programm/
Dortmund: 31.01.20 – Workshop Adbusting: Veränderte Werbung als Gesellschaftskritik?
Freitag, 31. Januar 2020 | 19:00 Uhr
Workshop Adbusting: Veränderte Werbung als Gesellschaftskritik mit dem Berlin Busters Social Club und ganz viel Schleichwerbung fürs Buch.
Black Pigeon Scharnhorststr. 50, 44147 Dortmund
https://sv-se.facebook.com/events/1072167933136774/
Freiburg: 23.01.20 – Workshop Adbusting und Rüstungsindustrie
Donnerstag, 23. Januar 2020 | 18.00 Uhr
Süddeutschland ist ein Hotspot der Rüstungsindustrie. Anhand von Beispielen sollen die Möglichkeiten der Aktionsform für die heimlichen Waffenschmieden ausgelotet werden.
Freiburg, Universität, KG II (Besetzung), Audimax
https://tufreiburg.noblogs.org/programm/
___2019___
Lüneburg: 12.12.19 – Workshop Adbusting und Kommunikationsguerilla
Donnerstag, 12. Dezember 2020 | 18:15 Uhr
Das PENG! lädt ein zum Workshop zu Adbusting und Kommunikationsguerilla! Kommunikationsguerilla ist der Werkzeugkasten, Adbusting eines der Werkzeuge im Kasten.
Mufuzi (Campus, Gebäude 9,1. Stock, Linke Seite)
https://asta-lueneburg.de/post/workshop-adbusting-kommunikationsguerilla-4278/
Hannover: 7.12.19 – Workshop Sehgewohnheiten verfremden
Samstag, 7. Dezember 2019 | 9:00 Uhr
Naturfreunde-Haus Hannover, Hermann-Bahlsen-Allee 8, Hannover
https://www.lernfabriken-meutern.de/termin/meutern-konferenz
Basel: 22.11.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Freitag, 22. November 2019 | 21:30
Nächtlicher Workshop Kommunikationsguerilla auf der Langen Nacht der Kritik Basel
Junges Theater Basel, Kasernenstrasse 23, 4058 Basel, Schweiz
https://langenachtderkritik.ch/basel/#programm
Olten, 21.11.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Donnerstag, 21. November 2019 | 14:00
UFO Olten, Rollstraße
https://www.fachschaft-hsa.ch/index.php/events/event/hsa-der-workshop-adbusting-mit-berlin-busters-social-club/
Leipzig, 15.11.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Freitag, 15. November 2019 | 15:00 Uhr
StuRa Leipzig, Ziegenledersaal, Universitätsstraße 1, Leipzig
https://trichter.cc/2019/kommunikationsguerilla-workshop-fpk6.html
Stuttgart: 13.11.19 – Workshop Adbusting
Mittwoch, 13. November 2019 | 18:00 Uhr
Fachgruppe Sozialwissenschaften, Raum M17.92, Keplerstraße 17 (K2), 70174 Stuttgart
http://www.fgsowi-stuttgart.de/news/adbusting-workshop-am-13112019
Karlsruhe: 12.11.19 – Workshop Adbustin
Dienstag, 12. November 2019 | 20:00 Uhr
AKK, Paulcker Platz 1, Karlsruhe
https://www.akk.org/schlonze/schlonz.php?Adbusting
Weimar: 08.11.19 – Workshop Adbusting
Freitag, 08. November 2019 | 9:00 Uhr
Uni Weimar, Marienstraße 1b, R201, Weimar
Uni Weimar
Weimar: 7.11.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Donnerstag, 7. November 2019 | 9:00 Uhr
Uni Weimar, Marienstraße 1b, R201, Weimar
Uni Weimar
Wien: 4.11.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Montag, 4. November 2019 | 17:00 Uhr
Hausprojekt Schlor, Rappachgasse 26, 1110 Wien
https://schlor.org/events/workshop-kommunikationsguerilla/
Wien: 2.11.19 – Workshop Adbusting
Samstag, 2. November 2019 | 14h
Hamsterrad, Augasse 2-6, 1090 Wien
https://www.4lthangrund.jetzt/event/ad-busting/?instance_id=123
Wien: 2.11.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Samstag, 2. November 2019 | 17:30
Hamsterrad, Augasse 2-6, 1090 Wien
https://www.4lthangrund.jetzt/event/kommunikationsguerilla/?instance_id=134
Salzburg: 1.11.19 – Workshop Adbusting
1. November 2019 |
Autonome Wohnfabrik
https://autonome-wohnfabrik.at/events.php?page=main
Klagenfurt: 31.10.19 – Workshop Adbusting
Donnerstag, 31. Oktober 2019 | 18:00 Uhr
Universität Klagenfurt, Universitätsstraße 65-67, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
https://www.facebook.com/events/%C3%B6h-klagenfurtcelovec-referat-f%C3%BCr-gesellschaftspolitik/adbusting-worte-als-politische-ma%C3%9Fnahme/1410307319124112/
Ulm: 29.10.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Dienstag, 29. Oktober 2019 | 14:30
Jugendaktionskongress der Bundjugend Baden-Würtenberg, Spitalhof Gemeinschaft.Schule Ulm, Sammlungsgasse 10, 89073 Ulm
https://www.jugendaktionskongress.de/thema/kommunikationsguerilla/
Basel: 6.10.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Samstag, 6. Oktober 2019 | 10:00 Uhr
Besetztes Haus Elsi, Elsässerstrasse 11, Basel
https://ignorance-unlimited.info/
Mainz: 5.10.19 – Workshop Adbusting
Sonntag, 5. Oktober 2019 | 15:00 Uhr
Heinrich Böll Stiftung RLP, Walpodenstraße 10, 55116 Mainz
https://www.boell-rlp.de/termine/?tx_pgevents_pi1%5Baction%5D=show&tx_pgevents_pi1%5Bevent%5D=470&tx_pgevents_pi1%5BeventId%5D=447&cHash=42aebdd28885058627d5672c365344bd
Bern: 22.9.2019 – Workshop Adbusting
Sonntag, 22. September 2019 | 16:00 Uhr
Dachstock, Reitschule, Neubrückstraße 8, Bern
https://partybeep.com/adbusting-workshop-kleiner-dachstock-reitschule-206234-301210226.html
Basel: 20.9.19 – Workshop Adbusting
Freitag, 20. September 2019 | 20h
Caramboulage, Erlenstraße 34, Basel
https://barrikade.info/article/2607
Dresden, 21.9.19 – Workshop Adbusting
Samstag, 21. September 2019 | 19h
Salon – Zentralwerk, Risaer Straße 32, Dresden
https://and.notraces.net/event/adbusting-veranderte-werbung-als-gesellschaftskritik/
Zürich: 19.9.19 – Workshop Adbusting
Donnerstag, 19. September 2019 | 18:30
Universität Zürich, KO2-D-54, UZH, Rämistr. 71, 8006 Zürich
https://www.kritischepolitik-zh.ch/2019/09/17/adbusting-workshop-worte-als-politische-massnahme/
Winterthur: 18.9.19 – Workshop Adbusting
Mittwoch, 18. September 2019 | 18:00 Uhr
Infoladen Rabia, Bachtelstraße 70, Winterthur
https://www.untergrund-blättle.ch/termine/302622/mi-18-09-1900-adbusting-workshop-mit-dem-berlin-busters-social-club-infoladen-rabia-winterthur.html
Luzern: 16.9.2019 – Workshop Adbusting
Montag, 16. September 2019 | 19:00 Uhr
Infoladen Romp Steinenstrasse 17, 6004 Luzern
https://radar.squat.net/de/event/luzern/resolut/2019-09-16/workshop-zu-adbusting
Thun: 15.9.19 – Workshop Adbusting
Sonntag, 15. September 2019 | 14:00 Uhr
Akut, Seestrasse 20, 3600 Thun
https://radar.squat.net/de/event/thun/akut/2019-09-15/workshop-zu-adbusting-mit-dem-berlin-busters-social-club
Lausanne: 12.9.19 – Workshop Adbusting (in english)
Donnerstag, 12. September | 19:30 Uhr
Pole Sad, Avenue Jean-Jaques-Mercier 3, 1003 Lausanne
Berlin: 7.9.19 – Workshop Inklusive Streetart
Samstag, 7. September 2019 |14:00 Uhr
Tüchtig, Osramhöfe, Oudenarder Str. 16, Berlin
https://urbanartweek.de/listing/denk-mal-inklusiv-inklusive-streetart-workshops-adbusting-stencil/
Storkow: 24.8.19 – Workshop Adbusting
Samstag, 2. August 2019 | 14h
Festival Alinae Lumr, Pfarrhaus, Markt, Storkow
https://www.alinaelumr.de/
Lutter: 10.8.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Samstag, 10. August 2019 | 14h
Sommercamp von Lernfakriken meutern! auf Burg Lutter
https://www.lernfabriken-meutern.de/programm-bildungscamp
A-Camp Bruck in Brandenburg: 8.9.19 – Workshop Adbusting
Donnerstag, 8. August 2019 | 10:00 Uhr
A-Camp Bruck in Brandenburg: 6.9.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Dienstag, 6. August 2019 | 10:00 Uhr
Cottbus: 3.8.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Samstag, 3. August 2019 | 10:00 Uhr
Wann wenn nicht jetzt? Cottbus
https://wannwennnichtjetzt.org/
Wittenberg: 2.8.19 – Workshop Sexismus in der Werbung
Freitag, 2. August 2019 | 14:00 Uhr
Konfirmanden*innencamp der Wittenberg-Stiftung
https://konficamps-wittenberg.de/wp-content/uploads/2019/10/Konzept-Workshop-Sexismus-in-der-Werbung-AdBusting_Friedenstag.pdf
Wittenberg: 1.8.19 – Workshop Sexismus in der Werbung
Donnerstag, 1. August 2019 | 14:00 Uhr
Konfirmanden*innencamp der Wittenberg-Stiftung
https://konficamps-wittenberg.de/wp-content/uploads/2019/10/Konzept-Workshop-Sexismus-in-der-Werbung-AdBusting_Friedenstag.pdf
Lärz: 30.7.19 – Workshop Adbusting
Sonntag, 30. Juli 2019 | 14h
Fusion, Oase, Lärz
Mainz: 27.07.19 – Workshop Adbusting
Donnerstag, 27. Juli | 14h
Haus Mainusch, Staudingerweg 23, 55128 Mainz
Anklam: 15.06.19 – Workshop Adbusting
Samstag, 15. Juni 2019 | 14.30h
5 Jahre Rambazamba, Demokratiebahnhof Anklam
https://demokratiebahnhof.de/vergangeneveranstaltungen/
Teterow: 09.06.19 – Workshop Adbusting
Sonntag, 09. Juni 2019
so’lid Jugendcamp 2019, Jugendbildungsstätte Bischof Theissing, Teterow
https://www.solid-mv.de/jugendcamp-2019/
Kassel: 22.05.19 – Workshop Kommunikationsguerilla
Mittwoch, 22.05.19
Periptero, Moritzstraße 19, Kassel
https://www.facebook.com/events/483096095792259/
Witzenhausen: 21.05.19 – Workshop Adbusting
Dienstag, 21.05.19
Universität Kassel, Ökoreferat, Campus Steinstraße 19, Witzenhausen
Berlin: 18.05.19 – Buchvorstellung und Diskussion
Samstag, 18.05.19 | 18h
Linke Buchtage, Blauer Salon, Mehringhof, Gneisenaustraße 2, Berlin
https://linkebuchtage.de/programm/
Berlin: 18.05.19 – Workshop Kommunikationsguerilla und Buchvorstellung mit Diskussion
Samstag, 18.05.19 | 13-16h und 20-22h
Lange Buchnacht in der Oranienstraße, neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), Oranienstraße 25, Berlin
https://www.lange-buchnacht.de/2019/ngbk/
Berlin, 13.05.19 – Buchvorstellung und Diskussion
Montag, 12.05.19 | 20h
Anarchistisches Infocafé, New Yorck 59, Berlin
Schwerin: 12.05.19 – Buchvorstellung und Diskussion
Sonntag, 12.05.19 | 16-18h
Flohmarkt im Komplex, Schwerin
https://komplex-schwerin.de/2019/05/07/12-05-2019-unerhoert-adbusting-workshop/
Mannheim: 11.05.19 – Workshop Adbusting
Samstag, 11.05.19 | 14.30h
5. Anarchistische Buchmesse, Raum 3, Jugendzentrum forum, Neckarpromenade 46, Mannheim
http://buchmessemannheim.blogsport.eu/programm/
Freiburg: 08.05.19 – Buchvorstellung
Mittwoch, 08.05.19 | 20h
KTS, Basler Straße 103, 79100 Freiburg
https://www.kts-freiburg.org/?article2777
Freiburg: 05.05.19 – Praxisworkshop Adbusting
Sonntag, 05.05.19 | 13-18h
KTS, Basler Straße 103, 79100 Freiburg
https://www.kts-freiburg.org/?article2776
Potsdam: 27.04.19 – Workshop Adbusting
Samstag, 27.04.19 | 15h
Sommerfest, LaDatscha, Am Babelsberger Park 15, Potsdam
Berlin: 23.-27.04.19 – Ausstellung und Workshop
Freitag – Sonntag
Unframed Festival, NewYork, Südflügel, Mariannenplatz 2a, Berlin
http://www.unframedfestival.de/program
Kiel: 05.-06.04.19 – 2-tägiger Workshop Kommunikationsguerilla
Freitag 18 – 21, Sa 12 – 17 Uhr
Alte Muthesius Kunsthochschule Kiel, Lorentzendamm 6-8, Kiel
http://sh.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/TUV43/werbung-gesellschaftskritisch-verschoenern/
Konstanz: 04.04.19 – Workshop Adbusting
Donnerstag, 04.04.19 | 20h
InfoKneipe, JugendKultur e.V. Contrast, Joseph-Belli-Weg 11, 78467 Konstanz
https://www.facebook.com/events/346634675970620/
Leipzig: 30.03.19 – Workshop Adbusting
Samstag, 20.03.19 | 17 Uhr
Handstand und Moral e.V., Merseburger Straße 88b, Leipzig
https://anstandundmoral.wordpress.com/
Berlin: 04.02.19 – Book release
Montag, 04.02.19 | 20 Uhr
Buchladen Schwarze Risse, Mehringhöfe, Gneisenaustraße 2, Berlin
http://schwarzerisse.de/
Wo ist das Buch zu bekommen?
Wer unbedingt ein Exemplar für die heimische Klo-Lektüre haben möchte, wendet sich für eine Versandbestellung an Black Mosquito. Wer in Berlin ansässig und mobil is, kümmert sich offline und geht bei den Schwarzen Rissen in den Mehringhöfen vorbei. Stresst gern auch Euren lokalen Infoladen an, ein Exemplar auf Lager zu halten. Auf Veranstaltungen kommt ihr auch an das Blattwerk.
Downloads
Mega Unerhört!
Werbeposter
Hier die Version (Unrast 2020) eines stino A3-Werbeposters für unsere Veranstaltung bei Euch. Einfach s/w ausdrucken und per Hand Datum, Ort und Zeit draufschreiben.
Cover (Unrast Ausgabe 2020)
Anleitung
Wer den Schlüssel zum Werbekasten im eigenen Vereinsheim nicht mehr findet, findet hier die allseits beliebte Anleitung zum Nachbau der verlorenen Schlüssel.
Ausgabe Selbstverlag (2019)
Die alte Ausgabe haben wir im Selbstverlag veröffentlicht. Daher stellen wir sie Euch hier als pdf (ca. 3 MB) zur Verfügung. Viel Spaß bei der Lektüre!
Pressematerial (alte Ausgabe im Selbstverlag 2019)
Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße (2019 | Selbstverlag)

Anfang 2019 erschien im Selbstverlag die erste Ausgabe von „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“. Das ganze Jahr 2019 waren einige Leute vom Berlin Buster’s Social Club damit beschäftigt, auf über 70 Veranstaltungen mit Interessierten Bilder zu gucken, sich durch Sterni-Alternativen von anderswo zu kosten und den deutsschprachigen Raum jenseits des S-Bahnrings anzugucken. Ohne Vertriebsstruktur im Rücken haben wir mehr als 600 Bücher vertickt. Wir haben viele Leute getroffen, die sich der Gesamtscheiße da draußen widersetzen und das hat Mut gemacht.
Im Laufe des Jahres reifte dann aber die Erkenntnis, dass wir das so nicht weiter schaffen. Die Auflage weg – und das war’s? Nö. Der Unrast Verlag verlegte 2020 eine um ca. 50 Seiten erweiterte Neuauflage.
Hier gibt’s ein paar Eindrücke aus der alten Ausgabe im Selbstverlag (2019). Die komplette Ausgabe gibts hier gratis als pdf.
Über uns
Im Jahr 2019 veröffentlichte das Dokumentations-Kollektiv Berlin Busters Social Club (BBSC) das Buch „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ im Selbstverlag. Damals gaben ein paar Mitglieder ein Exklusivinterview mit Reporterlegende und Spiegel-Edelfeder Claas Relotios. Das haben wir hier archiviert, weil es sehr gut das Selbstverständnis des BBSC wiedergibt.
Anlässlich der Neuerscheinung von „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ im Unrast Verlag 2020 haben Boris Buster und Adbustian Bustefka erneut ein Interview mit Einblicken in ihre Arbeit gegeben. Sie berichten, was sie im vergangenen Jahr erlebt haben und warum ihrer Meinung 2018 das Goldene Jahr des Adbustings war.
Hallo Boris, Hallo Adbustian. Ihr sagt, 2018 war das Goldene Jahr des Adbustings. Aber euer Buch ist doch erst 2019 erschienen? Woher kommt diese Bescheidenheit?
Adbustian: Naja, das Buch zeigt ja größtenteils Bilder von Aktionen, die wir in 2018 fotografiert haben. Aber 2019 war na klar auch Klasse. Es ging ja gleich spektakulär los. Da meint man, einen sehr seriösen Journalisten gefunden zu haben, die bereit ist, ein Interview mit uns im Spiegel zu platzieren. Und dann platzt das, weil der Herr Relotius sich seine Storys bisher häufig ausgedacht hat…
Boris: Also ich fand den Book Release cool, auch wenn niemand der anwesenden Journis drüber geschrieben hat. Die Idee, die Masken vom Schah-Besuch mit unseren Gesichtern zu versehen und sowohl an uns, als auch ans Publikum auszugeben, war klasse. Der Effekt, dass verschwimmt, wer zum Kollektiv gehört uns wer nicht, ist ganz super eingetreten. Die ganzen Kreativmaßnahmen, die dafür notwendig waren, haben sich echt gelohnt.
Adbustian: In der Folgezeit haben sich dann immer mal wieder Journalist*innen für uns interessiert. Denen haben wir dann den Link zum Interview auf unserem Blog geschickt. Damit die auch wissen, mit wem sie es zu tun haben. Und dann haben wir in der Regel nie wieder was von denen gehört. Scheint also gut funktioniert zu haben, der Branche den Spiegel vorzuhalten.
Boris: Kommunikationsguerilla mögen deutsche Journalist*innen nicht besonders. Jedenfalls nicht, wenn sie vor ihrer Haustür stattfindet, und noch keine andere Redaktion das Geschehen für sie in Narrative sortiert hat. Moderne Redaktionsstuben im neoliberalen Zeitalter funktionieren leider als Artikelfabriken. Kommunikationsguerilla ist dafür zu anstrengend. Da muss man Sachen hinterfragen und recherchieren. Das ist nichts, womit sich die normale Hauptstadtjournalist*in gerne beschäftigt. Die Arbeitsbedingungen lassen nicht zu, dass Journalistinnen sich besonders häufig mit multiplen Bedeutungsebenen auseinander setzen können. ‚Zeit ist Geld zählt‘ dort leider mehr denn je.
Adbustian: Und kulturell vom Habitus her sehen sich Journis als vermeintlich neutrale und objektiv Beobachtende. Ein solcher Zugang zur Welt ist in unseren Augen problematisch. Deshalb macht radikale Kommunikationsguerilla Journalist*innen zum Teil der Inszenierung. Das kommt meistens überhaupt nicht gut an. Erst recht nicht, wenn die Journalist*innen auch noch drauf reingefallen sind… was anderes ist, wenn sie analog zum Prinzip ‚embedded journalists‘ vorher eingeweit werden. Dann sind sie zwar auch Teil der Inszenierung, können sich aber einreden, sie beobachteten nur…
Adbustian: Aber Ausnahmen gibt’s natürlich auch: Robert Klages ist solange dran geblieben, bis er im Tagesspiegel was zum Buch schreiben durfte. Übrigens auch ein Interview! Und Peter Nowak, ein freier Journalist, der auch das Vorwort zur zweiten Auflage geschrieben hat, bereichert Berichte über Aktionen der Kommunikationsguerilla regelmäßig mit interessanten Gedanken. Sebastian Bähr war für das nd sogar ne ganze Nacht mit einem kleinen Adbusting-Kollektiv in Sachen Militärwerbung unterwegs…und Sabrina Pohlmann hat eine sehr anregende kritische Rezension auf kritisch-lesen.de veröffentlicht. Gareth Joswig von der taz darf man mit seinem Bericht auch nicht vergessen.
Ihr hattet im letzten Jahr über 80 Veranstaltungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Was war das prägendste Erlebnis auf euren Reisen?
Adbustian: Ich war sehr überrascht, dass die Gerüchte wahr sind. Hinter dem S-Bahnring und den unendlichen Weiten Brandenburgs kommt noch was außer dem Scheibenrand. Dort leben Leute. Viele Leute. Und sie leben in Städten. Großen Städten. Mit riesigen Bahnhöfen! Köln zum Beispiel. Ich war sehr überrascht und fassungslos, dass die Legenden über Länder hinterm S-Bahnring wahr sind. Und Nähe zum Scheibenrand macht den Leuten erstaunlich wenig zu schaffen. Ich hatte jeden Tag auf der Torunee Angst, dass ich runter falle. Auch haben die Leute dort tatsächlich ein Produkt, was dem in Berlin als Sterni bekannten Billigfusel erstaunlich nahe kommt.
Boris: Mir ging es zwar ähnlich, aber mein Highlight waren die Touren durch Österreich und Schweiz. Ich war an Anfang skeptisch. Es gab da nicht einen einzigen Akteur mit öffentlicher Förderung und die wollten alles über Spenden bei der Veranstaltung aufbringen. Und völlig überraschend für uns Berliner*innen funktioniert das in den Szenen dort und geht sich am Ende für alle Beteiligten aus.
Adbustian: Ja, generell war die Zeit in der helvetischen Konföderation und in der Austria ziemlich cool. Die Veranstaltungen waren alle nicht sehr groß, aber sehr gut organisiert. Den Berliner Running Gag, dass nach der Hälfte der Zeit wer reinkommt, und z.B. seine Bandprobe in unserem Workshop aufbaut, weil die Anarchos vor Ort sich nicht richtig abgesprochen haben, gabs da einfach nicht. Egal, wo wir waren, die Veranstaltungen waren alle sehr wertschätzend organisiert. Vernünftige Werbung, vernünftige Unterbringung, man kommt an und wird gefragt ob man Hunger hat: Alles leider in den Szenen in D-Land keine Selbstverständlichkeit. Man merkte, dass die das krass wertschätzen, dass wer von weit weg da ist, um was zu erzählen.
Boris: Ich hatte den Eindruck, dass die Leute in den Szenen generell älter sind. Beim Smalltalk bei der Vorstellung bekam ich einmal den Satz „Ich bin die Jüngste hier im Kollektiv. Ich bin seit acht Jahren dabei“ zu hören.
Adbustian: Generell von der Region unabhängig war der Austausch mit den Teilnehmenden meistens ermächtigend produktiv. Teilweise kam es zu regelrechten Streitereien unter den Teilnehmenden, ob man sowas nicht auch mal ausprobieren sollte. Einmal ging die Diskussion noch bis weit in den nächsten Morgen, wegen Zugticket musste ich leider mit gehörigen Umdrehungen um 5 Uhr abbrechen und auf meine Isomatte. Die anderen saßen noch, als ich um 11 Uhr die Tür hinter mir zuzog. Das hat mir gut gefallen. Weil es zeigt, dass kreative Widerstandsformen in den letzten Jahren vielleicht vernachlässigt wurden. Dabei arbeiten wir ja nicht an der Abschaffung von Demos und Transpis. Aber wir wollen mit unserem Buch und den Veranstaltungen eben zeigen, dass es da immer auch mehr gab und gibt. Und dass das keine Raketenwissenschaft ist.
Aber warum war denn nun 2018 das Goldene Jahr der Kommunikationsguerilla?
Boris: 2019 ist das Jahr, in dem das Innenministerium von Horst Seehofer Adbusting zur Gefahr für Deutschland erklärte. Wir haben das vor allem daran gemerkt, dass es im Spätsommer nochmal einen deutlichen Schub bei den Veranstaltungsanfragen gab. Das lag daran, dass Horst Seehofer sich entschieden hatte, PR fürs Adbusting zu machen. Sein sogenannter „Verfassungsschutz“ hatte es im Herbst 2019 auch endlich geschafft, den sogenannten „Bundesverfassungsschutzbericht 2018“ herauszugeben. Auf Seite 128 haben sie netterweise ein Adbusting gedruckt, und schreiben, dass das ganz doll gefährlich für die Verunsicherungsbehörden sei. Das Kunststück, mit so Kleinkram auf der „BRD most wanted-Liste“ zu landen, brachte dem Adbusting deutlich mehr Popularität und Interesse ein. Und uns mehr Veranstaltungsanfragen…
Adbustian: Was ähnliches erlebten wir Anfang Oktober. Das Berliner LKA hat, wie wir jetzt dank einer Anfrage von Anne Helm und Niklas Schrader wissen, seit 2015 nicht einen, nicht zwei, sondern drei Sachbearbeiter*innen für Adbusting. Und weil das ja, wie wir aus dem VS-Bericht von Schirmherr Horst lernen können, was ganz böses ist, hält man beim LKA und beim Staatschutzsenat des AG Tiergartens es auch völlig verhältnismäßig, deswegen Hausdurchsuchungen zu machen. Anfang Oktober war dann der Showdown. Das LKA hatte einen Gerichtprozess gegen eine Person angezettelt, der sie vorwarf, Mitglied der Terror… äh Adbustinggruppe „Dies Irae“ zu sein. In ihrer alles Linke hassenden Verblendung waren die sich dann auch ganz sicher, das sie da ein Urteil durchkriegen.
Boris: Zusammen mit Klaus Poster und anderen Leuten von der Soligruppe Plakativ haben wir dann Pressearbeit dazu gemacht. Adbustian und ich waren auf dem Weg zu einer Veranstaltung weit weit hinterm S-Bahnring und sind den ganzen Tag ICE gefahren. Der war proppevoll mit ganz normalen Deutschen. Erste Klasse wollte uns niemand bezahlen. Notgedrungen haben wir dann Redaktionen durchtelefoniert, während all die Deutschen mithören mussten.
Nachdem wir dann x-mal unseren Spruch aufgesagt haben, fragte nach und nach der halbe Wagen, ob sie das richtig verstanden haben, dass das Berliner LKA 1.200 Seiten Akte und ne Anklage schreibt wegen überklebter Werbung. Leider mussten wir das dann bestätigen, was bei den im Zug versammelten Deutschen zu interessanten Erkenntnissen über den Begriff der Rechtsstaatlichkeit führte.
Adbustian: Im Gerichtsprozess mussten die Staatsschützer*innen mitansehen, wie eine Richter*in, die gerne verurteilen wollte, und auch von der „Schuld“ des Angeklagten überzeugt war, lieber einstellt, weil sie die Erfüllung des Straftatbestandes „besonders schwerer Diebstahl“ und die Verhältnismäßigkeit bezweifelte. In Thüringen gabs sogar ne Staatsanwaltschaft, die die mangelnde Strafbarkeit von Adbusting als Statement an die Zeitung gab.
2018/19 ist damit auf der einen Seite ein Höhepunkt. Die Aktionen erreichen ein Niveau, dass die Verunsicherheitsbehörden völlig überreagieren, und dann auch noch vor Gericht Niederlagen kassieren. Wir wir mittlerweile aus einer Kleinen Anfrage von Ulla Jepke wissen, war Adbusting in dieser Zeit sogar gleich viermal Thema im Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern.
Boris: Gleichzeitig geht die Goldene Zeit des Adbustings zumindest in Berlin, aber auch anderen größeren Städten erstmal vorbei. Wie der Journalist Peter Nowak im neuen Vorwort oder auch die Journalistin Sabrina Pohlmann in ihrer Rezension betonen, ist digitale Werbung überall krass auf dem Vormarsch. In Berlin sind auch für Adbuster*innen attraktive Standorte wie der Kuhdamm, der Alex, die Friedrichstraße oder die 42 wichtigsten Umsteigestationen bereits fast komplett digitalisiert. Die Kolleg*innen von der Konsumkritik haben irgendwie nen guten Moment verpasst, die alle zu zerdeppern, als das noch überschaubar war… Mit Papier und Kleister kommt man also nicht mehr weiter. Und mit dem Eindringen in digitale Infrastrukturen steigt der Strafrahmen massiv an…
Adbustian: Komm, lass über was schönes reden. Ich hab leider keine Rote Hilfe dabei, um die Stimmung wieder zu heben, aber mein Highlight war ausgerechnet eine der wenigen Veranstaltungsabsagen. Im Frühjahr hatte uns ein AStA aus Hessen angefragt. Aus irgendeinen Grund hab ich die gegooglet. Und siehe da: Ne Koalition aus RCDS und Liberalen. Wir haben denen dann zurückgeschrieben, dass wir gerne zu ihnen kommen, erst recht, wenn sie gut zahlen, aber das sie unseren Blog nochmal ganz genau studieren sollten. Denn sie müssen wissen, dass wir ganz schlimme linksextremistische Linksradikale seien. Für uns sei das mit ihnen kein Problem, wir haben uns bei nem Empfang der Bundes-FDP auch schonmal hart einen angezwitschert. Im aus unserer Perspektive schlimmsten Fall finden ihre Leute uns halt scheiße und sie müssen trotzdem unsere Fahrtkosten zahlen, aber für sie bedeutet das ja vielleicht mehr Ärger. Und ein detailliertes Konzept der Veranstaltung haben wir auch noch angefügt, damit die ne faire Chance haben, sich unsere Show vorzustellen. Fanden die ok: Der kommenden Funktionselite müsse man zutrauen, sich auch mit kontroversen Inhalten angemessen auseinander zusetzen. Und wenn nicht: Wo sollen die das lernen, wenn nicht an der Uni?
Vier Wochen vor der VA war dann Machtwechsel. Linke, Grüne und Jusos haben auf einmal das Sagen und stolpern über den Kalendereintrag für die Veranstaltung mit uns. Daraufhin bekamen wir eine Mail: Sie hätten im AstA nochmal drüber geredet. Wir würden im Interview mit Claas Relotius sagen, dass wir linksradikal seien. Wie wir das meinen täten und wie wir dazu stünden. Einige Leute bei ihnen machen sich nämlich Sorgen, ob das nicht strafbar sei, wenn man über Adbusting öffentlich redet und auch noch Bilder zeigt. Und wir hätten kein Impressum auf unserem Blog, darüber sollten wir uns doch auch mal Gedanken machen…
Wir haben darauf ziemlich rotzfrech geantwortet, dass wir na klar zu dem linksradikal stehen. Und zwar meistens aufrecht auf beiden Beinen. Darauf haben die dann erwartungsgemäß den Termin abgesagt und wir haben uns herrlich über die Story beömmelt. Tickets hatten wir zum Glück noch nicht gebucht, denen wäre zuzutrauen gewesen, dass wir auf denen Sitzen geblieben wären.
Boris: Ich hab außerdem eigentlich fest damit gerechnet, dass die Diakonie uns wegen des Covers verklagt… ist irgendwie nicht passiert. Aber kommt ja vielleicht noch und hilft beim Verkaufen der zweiten Auflage.
Gutes Stichwort: Die zweite Auflage erscheint beim Unrast-Verlag und nicht mehr im Selbstverlag. Warum? Im Interview letztes Jahr hattet ihr noch geätzt, dass sich linke Verlage nicht für Aktionsliteratur interessieren würden, und nun habt ausgerechnet ihr nen Buchvertrag?
Adbustian: Äh ja. Stimmt. Ich kann mich düster erinnern, sowas nach der fünften oder sechsten Roten Hilfe zu Claas gesagt zu haben… oder warst du das, Boris???
Boris: Also: Erstmal bin ich froh, dass wir die Bücher losgeworden sind, und auch noch die Direktkredite, die uns das ermöglicht haben, zurückzahlen konnten. Danke an dieser Stelle nochmal für die Darlehen! Wenn man den Leuten sagt, dass sie die Bücher auch klauen dürfen, wenns darum geht, ihre Friendz anzufixen, dass im eigenen Wohnzimmer oder Vereinsheim auch mal auszuprobieren, ist das ja nicht selbstverständlich… Auf einer anarchistischen Buchmesse sind wir mit wem vom Unrast-Verlag ins Gespräch gekommen und waren uns auch recht schnell einig…. Zu unserer Ehrenrettung sei gesagt, dass es eines der ganz wenigen aktionistischen Bücher im Verlagsprogramm ist und wir da sehr stolz drauf sind.
Adbustian: Boris, wir hatten doch gesagt, das wir ein nettes seriöses Interview machen, jetzt wo wir einen Verlag haben.
Boris: Come on, was hast du? Wir haben bisher noch nichtmal gegen den scheißteuren Hochglanzaktivismus á la Peng! und ZPS ausgeteilt!
Adbustion: Ist ok. Tief durchatmen, Boris. Vielleicht beenden wir das hier einfach an dieser Stelle mit Schleichwerbung für den Book Release?
Boris: Oh ja. Book Release ist am Freitag, den 13.02.2020.
Adbustian: Geil, oder? Freitag der 13.03. um 20 Uhr im Buchladen Schwarze Risse. Soll so gute 90 Minuten gehe. Wir haben außerdem Regierungsobergeheimrat Müllhaldenzwang vom Bundesamt für Verfassungsschmutz (BfV) und Oberst i. h. V. Zornig vom Militarischen Abwehrdienst (MAD) eingeladen. Die beiden werden uns von ihrer Arbeit im Gemeinsamen Adbusting-Abwehrzentrum von Bund und Ländern (GAAZ) berichten. Und alle Gäst*innen mögen bitte rote Clownsnase mitbringen! Karneval is noch nich vorbei.
Vielen Dank für das Interview.
Rezensionen
„Diese Bereitstellung von Know-How zeigt, dass es den Autor*innen nicht nur um Selbstdarstellung geht, sondern tatsächlich um Know-How-Sharing.“
Das Kollektiv von www.maqui.blogsport.eu
„Das Buch vereint eine Menge toller Fotos, von witzigen, ernsten, kreativen und immer kritischen Formen der Aneignung von öffentlicher Plakatwerbung in Berlin.“
Caro vom taz Streetart-Blog
„Insgesamt ein Buch, dem ich wünsche, dass es Menschen animiert, selbst aktiv zu werden.“
Hannah Poddig, Graswurzelrevolution 437 März 2019
„Besonders die angewendeten Techniken dürften die Leser*innenschaft dazu ermutigen los zulegen.“
Adbusting-Kollektiv „Dies Irae“
„Kollege Robert Klages hat ein Buch geschickt bekommen: „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“. Sowas liest er natürlich sofort mit Vergnügen.“
Tagesspiegel, 18.4.2019
„Laut der jüngst im Selbstverlag erschienenen Broschüre »Adbusting – Veränderte Werbung als Gesellschaftskritik?« des »Berliner Buster’s Social Club« wurden bisher nur wenige Adbuster verurteilt.“
Neues Deutschland, 27.4.2019
„[Die Autor*innen] liefern mit ihrer Broschüre einen interessanten Beitrag, der zeigt, wie andere Aktivist*innen ihre Aktionen zusammenfassen und hinterfragen könnten: Zugänglich für alle Interessierten, offen für Kritik, dabei aber doch mit dem Selbstbewusstsein, dass die eigene Arbeit wertvoll ist.“
Sabrina Pohlmann, Kritisch Lesen Ausgabe 53 Oktober 2019
„Ein gelungenes Adbusting läuft haarscharf auf der Grenze zwischen Glaubwürdigkeit und Nicht-Glaubwürdigkeit“
Divers-Magazin, 4.12.2019
„[…] Der BBSC hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Art selbstverständlich verabscheuungswürdiger, durch nichts zu rechtfertigender und daher mit größtmöglicher Härte und Konsequenz zu verfolgender Angriffe auf Deutungshoheit und Konsumsteuerung zu sammeln, zu kommentieren und einzuordnen.“
Karsten Zimilla, Westzeit Juli 2020
Die Rezensionen beziehen sich auf die aktuelle Unrast-Auflage (2020) oder auf die Ausgabe im Selbstverlag (2019).
Dank an…
Ohne die vielen engagierten Menschen und Kollektive, die sich immer wieder aufraffen, um ihren Dissenz mit der herrschenden Meinung an die Werbewände zu klatschen, gäbe es dieses Buch nicht. Deshalb möchten wir uns bei allen bekannten und unbekannten Menschen und Kollektiven bedanken, dass wir Bilder ihrer Aktionen in unserem Buchprojekt dokumentieren durften.
Einen besonderen Dank möchten wir an einige aus dem maqui richten. Einige aus dem maqui geben sich große Mühe, auf ihrem Blog interessante und spannende Kommunikationsguerilla-Aktionen zu dokumentieren. Wie wichtig eine solche Arbeit ist, zeigt sich durch das Verbot von linksunten.indymedia. Aktionen, die nur hier dokumentiert waren, waren bis zuletzt im Internet nicht mehr zugänglich. Unser Buch wäre nur halb so dick, wenn es maqui.blogsport.eu nicht gäbe. Mitlerweile gibt’s alle Beiträge von linksunten in einem Archiv. Zur Fertigstellung der neuen Auflage war das aber noch nicht online.
Ein Dank geht auch raus an die Nerd*istas hinter de.indymedia.org. Durch Eure Arbeit an der Plattform de.indymedia können Gruppen unkompliziert ihre politische Arbeit, die häufig nur flüchtige Präsenz hat, dokumentieren und somit für ein größeres und späteres Publikum zur Verfügung stellen.
Ein recht herzliches Dankeschön an dieser Stelle an sowohl die Leute vom Buchladen Schwarze Risse aus den Mehringhöfen und an die Leute vom Online-Versandhandel Black-Mosquito. Dank Eurer Bereitschaft, unsere Ausgabe im Selbstverlag 2019 in Euer Angebot aufzunehmen, konnten auch Leute von weiter weg das Buch ergattern. Ohne Euch wäre das mit der überregionalen Verbreitung sicher schleppender gelaufen.
Unser Dank gilt natürlich auch den Aktionskollektiven, die sich die Mühe mit den Aktionen machen. Die uns bekannten, mit Namen auftretenden Kollektive sind hier in alphabetischer Reinfolge gelistet. Vielen Dank für Eure Aktionen und Eure Unterstützung. Macht so weiter wie bisher.
@Da_fuer_Dich
Abteilung zur sichtbaren und inhaltlichen
Verschlimmbesserung unhaltbarer Truppenwerbung
(AbtVerschlTruWer)
Adbusting-Kollektiv »No Logo No Label«
Aktion Selbstbestimmte Werbevitrinen für Emanzipation
und Herrschaftsfreiheit (SWfEuH)
Anwohner*Innen-Initiative Heinrich-Heine-Straße, kurz
FAI »Heine-Straße«
Autonome Gruppen
Berliner Street-Art-Gang
Billboard Liberation Front Stadt Rixdorf
Chaos-Kunst-Kommando (CKK)
Chaot*innen der Gruppe »hupphupphurra«
Denkendzettelklebende Menschen für die Demaskierung
von Asylkritik und Wutbürgertum” (DeMefüDeAsWu)
feministische initiative emanzipatorischer
streetartkünstler*innen (f.i.e.s )
Dies Irae
Gegenmaasnahme Heike
Gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen (GdP)
Gruppe »Anti Mill-Müll« (AMM)
Gruppe »Initiative neue ehrliche Marktwirtschaft«
(InehMaWi)
Gruppe »Kein Deutschland«
Gruppe Kunst-Krawall gegen Nationalismus und
Ausgrenzung (gkkgn)
Gruppe »Papier-und-Kleister-Konglomerat« (PKK)
husuma.nirgendwo.info
Initiativgruppe antikarnevalistischer orientierungsloser
Kinder und Erziehungsberechtigten (kurz: DIANOKIE)
Jurastudis der Gruppe »Feminist Horses«
maqui.blackblogs.org
memorialsunderdeconstruction.blogsport.eu
No Land for Ro-Land!
Plakatkünstler*innen der Gruppe »Henkelz Homies«
Plakativ-Soligruppe
Künstler*Innengruppe »Militär und Polizei versenken«
(MPV)
Kommando Befehlsverweigerung
Kommunikationsguerilla-Kollektiv »Hit Horst Hard
(HHH)«
Kommunikationsguerilla-Kampfgruppe »Bundeswehr
enttarnen«
Kommunikationsguerillakommando »Roter Oktober«
Künstler*innengruppe »Kein Metall«
Künstler*innengruppe »Kein Volk, kein Staat, kein
Vaterland! (KVKSKV)«
Künstler*innen-Kollektiv B.U.N.D.E.S.W.E.H.R.
(Bundesverband unreflektierter nichtnutziger
dilettantischer erkentnisresistenter saublöder
waschlappiger elchiger hackenstrunzvoller Rollmöpse)
mandela.jetzt
Straßenkunst-Kollektiv »Name bitte hier einfügen«
Nachholtermin BOOK RELEASE: 03. August 2020 um 20 Uhr!
Nachholtermin Book-Release 2. Auflage: „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ | 03.08.20. | 20h | Open Air vor dem Buchladen Schwarze Risse in den Mehringhöfen
Im März 2020 erschien die 2. Auflage des Buches „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ völlig überarbeitet im Unrast Verlag. Da uns und ziemlich vielen anderen ja bekanntermaßen was dazwischen gekommen ist, mussten wir den ursprünglichen Termin für den BOOK RELEASE am 13. März absagen.
Nun wagen wir gemeinsam mit dem Buchladen Schwarze Risse den Neustart. Am 03. August Uhr holen wir um 20 Uhr unsere Show im Innenhof vorm Buchladen als Open-Air Veranstaltung nach.
Die Herausgeber*innen von Berlin Busters Social Club feiern den Book-Release am Montag, 03. August 2020 im Innenhof vor dem Buchladen Schwarze Risse in Berlin um 20 Uhr. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte tragt eine Mund-Nase-Bedeckung während der Veranstaltung. Um das zusätzliche Mitbringen von Clownsnasen wird gebeten.
Großes Interesse am Buch
Als 2019 der Berlin Busters Social Club das Buch „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ als Undergroundprojekt im Selbstverlag veröffentlichte, konnten sich nicht einmal die Autor*innen Adbustian Bustefka und Boris AdBuster vorstellen, was für ein Erfolg die Sammlung von Bildern und Geschichten politischer Straßenkunst werden würde. Doch innerhalb eines Jahres wurde der Berlin Busters Social Club zu über 80 Veranstaltungen im In- und Ausland eingeladen, um ihr Werk zu präsentieren. „ Am Ende mussten wir leider Sorry sagen zu den Leuten, die das Buch kaufen wollten. Denn die ganze 1. Auflage von über 700 Büchern ist restlos vergriffen“ bedauert Boris.
Die zweite Auflage
Doch im März erschien im Unrast-Verlag die überarbeitete 2. Auflage des Erfolgs. „Das neue Buch ist fast doppelt so dick geworden“ berichtet Adbustian. Zusätzlich zu dem bisherigen Material gibt es nun Kapitel zu Adbusting und Kommunikationsguerilla seit 5000 vor Christus. Eine Lücke des bisherigen Buches (Adbusting in Kombi mit anderen Tools) wurde mit einem Kapitel zu Interventionen in Wahlkämpfen geschlossen. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit Adbustings von Rechts. „Und die Ereignisse im Bereich Repression haben wir auch eingearbeitet“. Selbstverständlich gibt es auch wieder die beliebte Anleitung zum Öffnen von Werbevitrinen. „Aber nur bei der eigenen Vitrinen im Wohnzimmer oder Vereinsheim anwenden“ betont Boris.
Einladung zur Buchpräsentation
Wer sich selbst ein Bild vom Berlin Busters Social Club und ihrem Buch „Unerhört! Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ machen möchte, hat dazu am Montag, den 08. August 2020 im Buchladen Schwarze Risse um 20:00 Uhr beim BOOK RELEASE eine hervorragende Gelegenheit. Neben der Präsentation des Buches erwartet das Publikum ein Beitrag von Regierungsobermegageheimrat Müllhaldenzwang, Bundesamt für Verfassungsschmutz (BfV) und Generaloberst i.G. Zornig, Militärischer Abwehrdienst (MAD). Sie werden aus ihrer Arbeit im Gemeinsamen Adbusting-Abwehrzentrum (GAAZ) von Bund und Ländern berichten.
Das Buch
Das Buch „Unerhört: Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ mit einem Vorwort von Peter Nowak im Unrast Verlag, Münster. Die ISBN lautet 978-3-89771-281-2. Für 14,00 Euro sind die 136 Seiten im Buchhandel käuflich zu erwerben. Für Rezensionsanfragen wendet euch bitte an den Unrast-Verlag, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: presse@unrast-verlag.de
Veranstaltungen?
Falls ihr eine Veranstaltung zum Thema Adbusting oder Kommunikationsguerilla mit dem Berlin Busters Social Club (bbsc) organisieren möchten, freuen wir uns über Anfragen über bbsc@riseup.net
Mehr Infos:
Buchladen Schwarze Risse:
http://schwarzerisse.de/
Das Buch „Unerhört: Adbusting gegen die Gesamtscheiße“:
https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/unerhoert-adbusting-gegen-die-gesamtscheisse-detail
Berlin Busters Social Club:
https://bbsc.blackblogs.org/
Der BBSC gibt auch einen halbwegs regelmäßigen Newsletter raus. Wer den bekommen möchte, mailt einfach an bbsc@riseup.net.
Seit neuestem gibt’s den BBSC auch im sozialen Netzwerk Mastodon: chaos.social/@bbsc
NEU: MEGAUnerhört!
book release: Dienstag 7.Februar 2023 | 20h | Mehringhöfe
„Mega Unerhört: Adbusting mit Polizei, Militär und Geheimdiensten“
Der Berlin Busters Social Club setzt nach seinem spektakulärem Debutwerk „Unerhört: Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ (2019) jetzt noch einen drauf. In Kooperation mit dem Buchladen Schwarze Risse findet der Book Release des neuen Werkes „Mega unerhört: Adbusting mit Polizei und Militär“ am Dienstag, den 7. Februar 2023 um 20h im Großen Saal in den Mehringhöfen statt.
Adbusting, das ist ein Kunstwort aus den englischen Begriffen „Advertising“ (Werbung) und „to bust“ (zerschlagen, sprengen, auffliegen lassen, veralbern). Damit beschreiben Street-Art-Künstlerinnen das politisch motivierte Verändern von Werbung. Tausende Beispiele von solchen Aktionen haben die Kommunikationsguerilla-Enthusiastinnen des Berlin Busters Social Club mittlerweile in ihren geheimen Archiven in den Tunneln tief unter der Hauptstadt gesammelt, kuratiert und manchmal ausgestellt oder als Buch veröffentlicht. Das Bewahren und Zeigen von Vergänglichem steht bei der Arbeit des Clubs im Vordergrund: „Adbustings sind ja doch ein recht flüchtiges Medium, das selten länger hält als eine Woche“, sagt Boris „Ad“ Buster, Mitglied des Clubs. Dazu stellt der Ex-Tennisstar klar: „Wir machen selber keine Aktionen, wir reden immer nur drüber.“
Das neue Buch
Der Berlin Busters Social Club verspricht Spektakuläres in der Ankündigung zum neu erscheinenden Buch „Mega Unerhört: Adbusting mit Polizei und Militär“: „Das Buch zeichnet mit vielen Hochglanz-Aktionsbildern nach, wie Adbustiungs ihren Weg vom Terrorabwehrzentrum und den DNA-Laboren der Polizei in vom Hauptstadtkulturfonds bezahlte Ausstellungen und Museen nahm“ erklärt Adbustian Bustewka, Comedian und Kühlschrankwart*in des Clubs. „Gab es 2018/19 noch Hausdurchsuchungen wegen Adbusting, so ist das Kapern von Werbevitrinen mit eignen Postern heute weitgehend entkriminalisiert.“
Entsetzen bei den Ordnungshüter*innen Das ist nicht unbemerkt geblieben: Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei dazu: „Kann nicht sein, dass das stärkste Mittel des Rechtsstaats gegen solche Perversion das Kunsturheberrecht ist.“ Und CDU-Generalsekretär Stefan Evers empörte sich gegenüber der Hauptstadtpresse: „Solche linksradikalen Aktionen zur Kunstform zu erklären, finde ich einfach irre.“ Die Geschichten und Mythen, wie es der Berliner Kommunikationsguerilla-Szene mit einer ungewöhnlichen Mischung aus rotzfrecher Öffentlichkeitsarbeit, parlamentarischen Anfragen und wilden Aktionen gelang, trotz Hausdurchsuchungen, Terrorabwehrzentrum und DNA-Analysen Adbusting weitgehend zu entkriminalisieren, bilden den Hauptteil des Buches.
Historische Forschungen Dank Material aus dem Bundesarchiv in Koblenz, aus dem Museum Berlin-Karlshorst und aus der Gedenkstätte Deutscher Widerstand gelang es dem Berlin Busters Social Club, eine Adbusting-Aktion der „Roten Kapelle“ aus dem Jahr 1943 zu rekonstruieren. „Gerade Polizei- und Gerichtsakten sind neben Tageszeitungen eine wichtige Fundgrube für unser Archiv“ freut sich Carolin Überklebdenstuss, Chef-Historiker*in im Berlin Busters Social Club über die Funde.
Kommunikationsguerilla und interaktive Werbevitrinen-Karte
Weitere Kapitel beschäftigen sich mit Kommunikationsguerilla-Aktionen im weiteren Sinne. Eines untersucht die Wirkung von ironischen Fake-Schreiben, ein weiteres betrachtet unautorisierte Umgestaltungen von Denkmälern. „Und für den Fall, dass wer den Schlüssel zu seiner Werbevitrine im Wohnzimmer oder im Vereinsheim verbummelt hat, haben wir anlässlich der Veröffentlichung des neuen Buches mit anderen Kollektiven gemeinsam im Internet eine interaktive Karte erstellt, in der man nachschauen kann, mit welchen im Baumarkt erhältlichen Rohrsteckschlüsseln die Werbevitrinen bei einem zu Hause nochmal aufgehen“ freut sich Boris „Ad“ Buster.
Großes Interesse
Das Debutwerk „Unerhört: Adbustung gegen die Gesamtscheiße“ veröffentlichte der Club 2019 zunächst im Selbstverlag: Ein voller Erfolg. Das Buch stieß auf so viel Interesse, dass der Berlin Busters Social Club 2019 fast 100 Veranstaltungen in Deutschland, Schweiz, Österreich und Frankreich durchführte. 2020 brachte der Unrast-Verlag eine editierte Auflage heraus. 2021 zeigte die Ausstellung „Werbepause-The Art of Subvertising“ im Kunstraum Kreuzberg Exponate aus der Sammlung des Clubs. Zum Entsetzen der CDU förderte der Hauptstadtkulturfonds dies mit 75.000 Euro.
Internationale Veranstaltungs-Tournee
Und wie geht es für den Club nun weiter? „Erstmal lassen wir es beim book release in den Mehringhöfen ordentlich krachen“ sagt Boris Buster: „Und dann gehts international auf Veranstaltungs-Tournee“. Termine in Göttingen, Wien und Graz seien schon gebucht. „Und es werden sicher noch mehr!“
Wir danken der Bertha-von-Suttner-Stiftung und der DFG-VK für die Unterstützung!

Was?
book release „Mega Unerhört: Adbusting mit Polizei, Militär und Geheimdiensten“
Wann? Di. 7.2.2023 um 20h
Wo? Großer Saal in den Mehringhöfen, Gneisenaustraße 2a, 2. Stock
Barrierefreiheit? Leider ist der Große Saal nur über Treppen erreichbar.
Weitere Buchpräsentationen:
Do. 9.2.2023 Göttingen Fr. 10.2.2023 Berlin, ZGK
Do, 16.2.2023 Wien
Fr. 17.2.2023 Graz
Mehr Infos:
bbsc.blackblogs.org
Kontakt
bbsc@riseup.net
Die Karte:
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